The World's First / \ BBS Network /|oo \ * FidoNet * (_| /_) _`@/_ \ _ | | \ \\ | (*) | \ )) ______ |__U__| / \// / Fido \ _//|| _\ / (________) (_/(_|(____/ (jm) POINTINFO - Eine Einfhrung in die Fido-Philosophie und Technik von Werner Berghofer - erg„nzt von Hubert Brentano - alle Erg„nzungen sind als solche . Werner Berghofer gebhrt groáe Anerkennung fr sein Engagement und die verst„ndliche Sprache! Hubert Brentano ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ Was ist ein "Point"? ............................................. 2 Was ist "FidoNet"? ............................................... 3 Warum die Bezeichnung "Point"? ................................... 5 Was ist "Echomail"? .............................................. 5 Was ist "Matrix-Mail"? ........................................... 6 Welche Hardware ist n”tig fr ein Point-System? .................. 7 Welche Software ist n”tig fr ein Point-System? .................. 8 "Origin lines" und "SEEN-BY lines" ............................... 10 Wie man Messages schreibt ........................................ 13 Wie man Point-User wird .......................................... 16 Glossar .......................................................... 17 Anmerkungen ...................................................... 23 ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ Was ist ein "Point"? Ein Point-System ist die komfortabelste M”glichkeit, mit einer Fido- Net-Mailbox Nachrichten und Files auszutauschen. Neue Nachrichten werden in gepackter Form vom Point bei der Mailbox abgeholt. Sie k”n- nen jederzeit gelesen werden; offline, in aller Ruhe und ohne die Telefongebhren zu strapazieren. Antworten und neue Nachrichten werden mit einem speziellen Editor geschrieben. Dieser Editor bietet meistens die M”glichkeit, Texte aus anderen Programmen im ASCII- Format zu bernehmen. Die Nachrichten werden gepackt, wieder an die Mailbox geschickt, dort in die entsprechenden Nachrichtenbereiche aufgeteilt und den anderen Online-Anrufern, Points und FidoNet-Mail- boxen zur Verfgung gestellt. FidoNet-Mailboxen, die fr Online-Anrufer offen stehen Ä es gibt auch sogenannte "Mail Only-Nodes" Ä reservieren pro Tag eine bestimmte Zeitspanne, in der sie ausschlieálich fr andere FidoNet- Systeme erreichbar sind ("National Mailing Hour"). In dieser "Zone Mailing Hour", wie sie neuerdings genannt wird, werden Online-Anrufer nicht in die Mailbox gelassen. Point-User sind davon nicht betroffen, denn ihre Software identifiziert sich beim Verbindungsaufbau als FidoNet-System. Was ist "FidoNet"? FidoNet ist ein privates, internationales Rechnernetzwerk, das der- zeit (Juni '89) aus ungef„hr 4700 Rechnern ("Nodes") besteht. Im Sommer '84 wurde es vom heutigen Apple-Programmierer Tom Jennings und einem Freund gegrndet; Fido #1 war auf einem DEC Rainbow instal- liert. Zwei Monate sp„ter war FidoNet bereits auf 60 Rechner ange- wachsen. Obwohl die meisten Rechner dieses Verbundes unter dem MS-DOS- Betriebssystem arbeiten, ist FidoNet nicht ein Synonym fr MS-DOS- Mailboxen, sondern definiert nur die Art und Weise, wie ber asyn- chrone Modems Nachrichten ausgetauscht werden (das "Protokoll") und die interne Struktur der Nachrichten. FidoNet hat keine professionel- le Ambitionen; es wird ausschlieálich von unbezahlten Amateuren be- trieben. Ursprnglich gab es ein Grundprinzip im FidoNet, das Tom Jen- nings allen Teilnehmenden ans Herz gelegt hat: "Thou shalt not excessively annoy others. Thou shalt not be too easily annoyed." [Du sollst andere nicht bertrieben bel„stigen. Du sollst Dich nicht zu schnell bel„stigt fhlen.] Mit zunehmender Ausdehnung von FidoNet wurde der Anteil der notwendigen administrativen Arbeit immer gr”áer. Fr diese Funktionen werden sogenannte "Coordinators" eingesetzt. Je gr”áer das Netz wird, umso gr”áer und scheinbar wichtiger wird auch die Anzahl der Men- schen, die ihre ursprnglich rein administrative T„tigkeit zu macht- politischen R„nkespielen miábrauchen. Diese Fehlentwicklung hat Fido- Net auch den Spitznamen "Fight-O-Net" eingebracht. Entt„uscht ber diesen Weg haben sich viele FidoNet-Angeh”rige der ersten Stunde 1987 in ein alternatives Netzwerk ("AlterNet") zurckgezogen. FidoNet ist unterteilt in Zones, Regions, Networks und Nodes. Eine FidoNet-Zone ist einem Kontinent, eine Region einem Land bzw. einem Staat und ein Network einem Bundesland oder einem Bezirk gleichzusetzen. Die kleinste Einheit von FidoNet sind die einzelnen Rechner, die FidoNet-Nodes. Jeder dieser Nodes hat eine eindeutige numerische Bezeichnung, eine "Matrix-Adresse". So sehen verschiedene Matrix-Adressen aus: 1:135/20.0 2:310/1.0 310/2 3:748/56 4:61/12.0 Das allgemeine Format ist Zone:Network/Node.Point. Derzeit sind in der FidoNet-Topologie Zone 1 (USA), Zone 2 (Europa), Zone 3 (Australien, Hongkong) und Zone 4 (Sdamerika) definiert. Zones be- stehen aus Regions, Regions bestehen aus Networks, die von Nodes ge- bildet werden. Zone-Nummern sind immer einstellig, Region-Nummern zweistellig, Network-Nummern in der Regel drei- oder vierstellig. Nodenummern k”nnen bis zu fnfstellig sein. Ein Node ist immer gleichzeitig "Point Null". Das volle Adress-Format Zone:Net/Node.Point ist nicht bindend; fehlen in einer FidoNet-Adresse Zone und/oder Point, wird als Zone jene Zone angenommen, in der der FidoNet-Node lokalisiert ist. Fehlt die Point-Angabe, wird Point Null unterstellt. Innerhalb Europas (Zone 2) ist die Adresse 2:507/1.0 identisch mit 507/1. Die "prim„re" FidoNet-Adresse enth„lt eine drei- oder vier- stellige Network-Nummer. Ein Node kann unter Umst„nden mehr als eine Adresse haben, z.B. eine zweistellige Region-Nummer. Solche Adressen werden fr spezielle Verwaltungsaufgaben vergeben und fungieren als Alias-Adresse ("Aka"). ™sterreich ist seit 13. November '87 als Region 31 Bestandteil von FidoNet. Die erste ”sterreichische Mailbox, die den FidoNet- Betrieb aufnahm, war "Another Node" (2:31/1.0, betrieben von Werner Berghofer). In kurzem Abstand kamen die damalige "TGM-Mailbox" (Sysop: Werner Illsinger), "Files & Database" (Sysop: Thomas Gaspar) und "Cuckoo's Nest" (Sysop: Werner Schlagnitweit) dazu. Wesentlichen Anteil an der Aufbauarbeit in ™sterreich hatte Rudolf Stricker, Mnchen (2:507/414.0 T-Bus). Warum die Bezeichnung "Point"? Die Software eines Point-Systems wird oft in gleicher oder „hnlicher Form von FidoNet-Mailboxen verwendet. FidoNet-Mailboxen sind in einer Liste ("nodelist") aufgefhrt, die w”chentlich aktualisiert wird ("nodediff"). FidoNet-Mailboxen mssen bestimmte Mindestauflagen erfllen, um in die Nodelist aufgenommen zu werden, z.B. Erreichbar- keit innerhalb einer bestimmten Zeit, meist Zugang fr Online-Anrufer usw. Point-Systeme haben diese Auflagen nicht zu erfllen, sie haben nur einen "User" Ä ihren Betreiber Ä und sind auch nicht in der Nodelist enthalten, sondern werden als "Anh„ngsel" eines Fido-Nodes gekennzeichnet: 2:310/2.2 bedeutet Point 2 von Node 2 aus Network 310, Europa. Was ist "Echomail"? Mailboxen aus verschiedenen Netzwerken nehmen an Nachrichten-Konfe- renzen zu bestimmten Themen teil. Die Nachrichten eines Sachgebietes (Nachrichtenbereich, "Area") werden von der Mailbox-Software pake- tiert, zum Zweck der schnelleren šbertragung komprimiert und auto- matisch an die n„chsten Nodes geschickt, die an diesem Area teilneh- men ("geechot"). Damit ist es m”glich, z.B. mit Menschen aus mehreren Staaten und unter Umst„nden aus verschiedenen Kontinenten elektro- nisch ber bestimmte Sachgebiete Nachrichten auszutauschen, zu konfe- rieren. Echomail-Nachrichten sind grunds„tzlich ”ffentlich, d.h. sie k”nnen von jedem Teilnehmer gelesen werden. Der Begriff "Echomail" wurde 1986 von Jeff Rush, einem Fido- Net-Sysop, gepr„gt. Jeff Rush schrieb die erste fr FidoNet verwend- bare Echomail-Software. Was ist "Matrix-Mail"? Echomail wird breit gestreut und verteilt. Im Gegensatz dazu wird Matrix-Mail nur zwischen zwei FidoNet-Systemen ausgetauscht und kann auch privat geschrieben werden, d.h. der Inhalt der Nachricht ist nur fr Absender, Empf„nger und die Betreiber ("Sysops") der FidoNet- Mailbox lesbar. Matrix-Mail wurde frher "FidoNet-Mail" genannt; nur alte Fido-Haudegen ("grizzled FidoNet-veterans") gebrauchen diese Bezeich- nung auch heute noch. Wynn Wagner III, der die FidoNet-Software der zweiten Generation ("Opus Computer Based Conversation System", "YooHoo/2U2"-Handshake usw.) wesentlich gepr„gt hat, ist ein Sympa- thisant der "Cyberpunk"-Bewegung, die sich vordergrndig durch sarka- stischen Humor, Vorliebe fr Science Fiction und Max Headroom und bestimmte „uáere Kennzeichen ("mirror shades, nerf bats") zu erkennen gibt. Aus ideologischen Grnden lehnte Wynn Wagner III einen Begriff wie "network" ab und ersetzte ihn durch "matrix". Point-Systeme nehmen in der Regel an mehreren Echo-Areas teil. Sie verlangen die Installation eines bestimmten Nachrichtenbereiches als "pers”nlichen Briefkasten" des Betreibers: jenes Subdirectory, in das die Nachrichten gelangen, die via Matrix-Mail nur an den Point- Betreiber pers”nlich gerichtet sind. Dieses Subdirectory ist nicht gleichzusetzen mit einem Echomail-Area: Echomail-Konferenzen haben eindeutige Konferenz-Namen, die nichts mit dem physischen Subdirec- tory-Namen beim Point-System bzw. in der Mailbox zu tun haben. Ein Area "Matrix" oder "FidoNet-Mail" gibt es nicht; sehr wohl aber z.B. die Areas "Interuser" oder "Clone". Welche Hardware ist n”tig fr ein Point-System? FidoNet-kompatible Software gibt es fr PC-/MS-DOS-Rechner, Apple Macintosh-, Commodore Amiga- und Atari-Rechner. Vereinzelt gibt es auch Installationen auf DEC Vax-Rechnern, Unix-Systemen und Main- frames. Obwohl es Point-Systeme gibt, die ohne Harddisk auskommen, sollten doch ungef„hr drei oder vier Megabyte fr den geplanten Point-Betrieb auf einer Harddisk zur Verfgung stehen. Neue FidoNet-kompatible Software wird prim„r auf der PC-/MS- DOS-Plattform entwickelt und ist als erstes immer fr diese Betriebs- systeme verfgbar. Die komfortabelsten und betriebssichersten Pro- gramme sind in der IBM PC- und Clone-Welt zu finden. Als Untergrenze fr die šbertragungsgeschwindigkeit des Modems sind 1200 Baud anzusehen. Hier gilt: je schneller, desto besser. Als Standard drfte sich derzeit eine Geschwindigkeit von 2400 Baud eta- bliert haben, obwohl damit die Teilnahme an groáen Echomail-Konfe- renzen ("Interuser", "C-Echo", "Pascal") kein Vergngen ist. Hier sind 9600 Baud und mehr zu empfehlen. FidoNet-Software arbeitet ausschlieálich mit Modems, die den weltweiten Standard, den Hayes-AT-Befehlssatz, untersttzen. Welche Software ist n”tig fr ein Point-System? Die drei Grundfunktionen eines Point-Systems sind die Verbindung mit der FidoNet-Mailbox, Ent- und Verpacken von Nachrichten und deren Verwaltung. Diese Funktionen werden von Mailer, Mail-Prozessor und Editor bernommen. Hier ein vereinfachtes Diagramm zum Verdeutlichen des Ablaufes und des Zusammenspiels der Software: ÚÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄ¿ ³ Mailer ³ ÀÄÄÄÄÄÄÂÄÄÄÂÄÄÄÙ ÚÄÄÄÄÄÄÁÄÄÄÁÄÄÄ¿ ³ Mail ÃÄÄÄÄÄÄÄÄÄ¿ ³ Prozessor ³ ³ ÀÄÄÄÄÄÄÂÄÄÄÄÄÄÄÙ ³ ÚÄÄÄÄÄÄÁÄÄÄÄÄÄÄ¿ ÚÄÄÄÄÄÄÄÁÄÄÄÄÄÄÄ¿ ³ Editor ³ ³ neue Messages ³ ÀÄÄÄÄÄÄÂÄÄÄÄÄÄÄÙ ÀÄÄÄÄÄÄÄÂÄÄÄÄÄÄÄÙ ÀÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÙ Als Beispiele fr Mailer-Software seien BinkleyTerm oder FrontDoor genannt. In der MS-DOS-Umgebung ist fr den Betrieb des Mailers ein bestimmter Low Level-Treiber notwendig, der die hardware- nahe Steuerung der seriellen Schnittstelle bernimmt. Solche Treiber sind als "FOSSIL"-Treiber bekannt. "FOSSIL" steht in diesem Zusammen- hang fr "Fido/Opus/SEAdog Standard Interface Layer". Popul„re Trei- ber in der DOS-Welt sind X00.SYS, BNU.COM oder OPUSCOM.COM. Wichtigste Aufgabe des Mail-Prozessors ist es, die kompri- mierten Nachrichten-Pakete, die nach der Verbindung mit der Mailbox ("WaZoo session") im dafr reservierten Subdirectory ("inbound") gelandet sind, zu entpacken, entsprechend den Konferenznamen ("area names") in die dafr reservierten Subdirectories zu verteilen ("toss") und die Verweise und Bezge ("reply links") zwischen Nach- richten gleichen Betreffs ("Subject:") herzustellen ("maint"). Be- kannte Mail-Prozessoren in der DOS-Welt sind ConfMail, TosScan und Qmail. Zum Ver- und Entpacken der Nachrichten ben”tigt der Mail-Pro- zessor noch zus„tzlich ein entsprechendes Hilfsprogramm ("utility"). Die bekanntesten Programme dieser Art sind "PKpak/PKunpak", "PK- zip/PKunzip", "Zoo", "Pak" und "LHarc". Mit dem Editor werden Nachrichten gelesen und geschrieben, ausgedruckt, im ASCII-Format exportiert und gel”scht. Die meisten Editoren bieten zus„tzliche Features wie "Umheben" einer Nachricht von einem in ein anderes Area ("move"), Weiterleiten einer Nachricht in ein anderes Area und/oder an einen anderen Teilnehmer ("forward") und das Aufteilen einer Nachricht an mehrere Teilnehmer ("carbon copy"). MsgEd, Sirius, OpEd und der FrontDoor-Editor sind die ge- br„uchlichsten Editoren. Werden neue Messages exportiert, ist die Ablaufreihenfolge umgekehrt: Subdirectories werden nach neuen Messages durchsucht ("scan"), an die am jeweiligen Echo-Area partizipierenden Nodes weitergeleitet, komprimiert und im dafr reservierten Subdirectory ("outbound") bereitgestellt. Aufgabe des Mailers ist es jetzt, in regelm„áigen Abst„nden zu berprfen, ob Messages weiterzuleiten sind und ob zum aktuellen Zeitpunkt ein Anruf erwnscht ist. "Origin lines" und "SEEN-BY lines" Beide Begriffe stammen aus der Echomail-Terminologie. Sie bezeichnen Dinge, die fr das klaglose Funktionieren der Echomail von groáer Be- deutung sind. Die "origin line" ist so etwas wie eine Visitenkarte des Point-Systems oder der Mailbox. Anhand der "origin line" ist es m”g- lich, den Ursprung einer Echomail-Message zu identifizieren. Der In- halt dieser Zeile kann zum Teil vom Point- bzw. Mailbox-Betreiber selbst beeinfluát werden, andere Elemente sind fix vorgegebener Be- standteil. Eine "origin line" kann z.B. so aussehen: --- ConfMail V3.31 * Origin: Severin's exile [no quotes, pleeze] (2:310/2) Die "origin line" wird entweder vom Editor, vom Mail-Prozessor oder von der BBS-Software nach einer "tear line" (---) am Ende einer Nachricht angefgt. Meistens ist nach den drei Bindestrichen ("dashes") der "tear line" noch der Name des Mail-Prozessors oder des Editors vermerkt. Die "origin line" besteht aus " * Origin: ", den Namen des Point-Systems bzw. der Mailbox, einen (optionalen) mehr oder weniger originellen Begleittext, und - getrennt durch Leerzeichen und Klammern - die FidoNet-Adresse des Systems, von dem die Message stammt. "origin lines" sollten nicht l„nger als insgesamt 70 Zeichen sein und nur Zeichen aus dem Bereich zwischen 20 hex und 7E hex ent- halten; also z.B. keine Rechner-spezifischen Umlaute, Grafik- oder Sonderzeichen. "SEEN-BY lines" bezeichnen die Adressen der FidoNet-Systeme, an die diese Nachricht gleichzeitig weitergeschickt wurde. Sie ent- halten in einer oder mehreren mit "SEEN-BY" beginnenden Zeilen die numerisch aufsteigend sortierten FidoNet-Adressen jener Systeme, bei denen diese Message zum Lesen oder zur weiteren Verteilung bereit steht. Ein Beispiel: --- ConfMail V3.31 * Origin: Severin's exile [no quotes, pleeze] (2:310/2) SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 "310/1 2 3" usw. in obigem Beispiel bedeutet, daá im Network 310 die Nodes 1 bis 14 die Message "gesehen" haben. Aus dem Network 313 und 316 haben Node 1 und Node 2 die Message bekommen; im Network 507 Node 1. Beim Importieren ("toss") von Echomail-Messages wird ber- prft, ob die Adresse des importierenden Systems in den "SEEN-BY lines" enthalten ist. Sie sollte bereits dort stehen, denn beim Exportieren ("scan") werden die FidoNet-Adressen dieser Systeme eingefgt, die an jenem Echomail-Area beteiligt sind, aus dem diese Message stammt. Die oben gezeigten Origin-Lines sind alle Beispiele fr Messa- ges aus einem FidoNet-Node. Hier eine korrekte Origin-Line, die aus einem Point-System stammt: --- TosScan '286 * Origin: Got'ya (2:310/2.2) SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 Und hier eine andere Origin-Line eines Point-Systems: --- FD 2.00 * Origin: Netz/17 is coming (2:9100/4) SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 9100/4 Das erste Beispiel zeigt, wie eine Point-Adresse in einer Origin-Line aussieht. Im zweiten Beispiel wird eine mangelhafte In- stallation der Point-Software sichtbar, und zwar ein Fehler in der Konfiguration des Mail-Prozessors. Der Grund: Points bekommen eine "Pseudo-Adresse" innerhalb von FidoNet. Der Betreiber der FidoNet-Mailbox, die Point-User mit Nach- richten versorgt, vergibt fr sein privates Pointnetz eine Phantasie- nummer, die aber auáerhalb seines FidoNet-Nodes nicht "sichtbar" werden darf. Ist die Mail-Prozessor-Software sowohl beim FidoNet-Node ("bossnode") als auch beim Point-System korrekt installiert, wird diese Phantasienetznummer unterdrckt. Diese private Pointnetz-Nummer muá deshalb unterdrckt werden, weil nie sichergestellt ist, daá ein anderer FidoNet-Sysop fr sein privates Pointnetz nicht die gleiche Netznummer verwendet. Darum ist es normalerweise auch verp”nt, daá Point-Systeme Matrix-Mail unter Umgehung ihres Bossnodes direkt an den Empf„nger-Node senden. In ™sterreich wird „hnlich dem Nodediff-File ein zentrales "Pointnet" w”chentlich aktualisiert und an alle heimischen FidoNet- Nodes geschickt, die Points untersttzen. Soferne jeder Sysop dieses Pointnet in seine Nodelist einbaut, sollten doppelte Pointnet-Nummern theoretisch nicht vorkommen und jeder ”sterreichische Point bei jedem ”sterreichischen FidoNet-Node bekannt sein. Wie man Messages schreibt Diese šberschrift mag unn”tig erscheinen: kann doch jeder von uns lesen und schreiben. Ein Blick in die Echomail-Areas zeigt aber, daá die Kultur des Schreibens von Messages zumindest in ™sterreich noch sehr unterentwickelt ist. Messages sollten blicherweise l„nger als eine oder zwei Zei- len sein. Auch wenn die tats„chliche Message nur eine Zeile lang ist, so kostet sie doch 512 bis 2048 Bytes Platz auf dem Speichermedium. Ein Gedanke, der in der "L„nge" einer Zeile ausdrckbar ist, bedarf der šberprfung, ob er wirklich durch diverse an der Echomail teil- nehmende FidoNet-Mailboxen und Point-Systeme verbreitet werden soll. Kurze, klare und pr„gnante S„tze schreiben; nicht mit Leer- zeilen sparen. Es ist eine gute Angewohnheit, pro Absatz nur einen bestimmten Gedanken zu verfolgen. Unleserliche Nachrichten, m”gen sie auch noch so bemerkenswerten Inhalt haben, werden mit gr”áerem Wider- streben gelesen als solche, die sich einer klaren, bersichtlichen Form bedienen. Umlaute und Sonderzeichen vermeiden. Auch wenn PC-/MS-DOS das Standard-Betriebssystem der heutigen Zeit ist und man der Meinung ist, daá ohnehin nur unvernnftige Zeitgenossen Rechner mit anderen Betriebssystemen verwenden: es ist eine grobe Unh”flichkeit, in Echo- mail-Areas Umlaute, Sonder- und Grafikzeichen zu schreiben. Anders ist die Sachlage in Fidomail-Messages: wenn man weiá, daá der Empf„n- ger der Message einen Rechner mit identischem Zeichensatz verwendet, spricht nichts dagegen, alle m”glichen Zeichen einzusetzen. Nicht bis zum „uáersten rechten Rand des Bildschirms schrei- ben; Einstellungen zwischen 66 und 72 verwenden. Seitdem die Verwen- dung von Editoren gewaltig ansteigt, steigt auch die Anzahl von Ant- worten ("replies"), die Zitate ("quotes") aus der Original-Message enthalten. Die wenigsten Leute, die einen Editor verwenden, ver- schwenden scheinbar auch nur einen Gedanken an die Leser ihrer Messages. Jede zitierte Zeile sollte am Zeilenende ein "hartes" Return enthalten, auch wenn es beim eigenen Editor so aussieht, als wrde sie noch zwischen linken und rechten Rand passen. Der n„chste Leser verwendet unter Umst„nden eine andere Spaltenposition fr den rechten Rand. Hier zwei Beispiele: > beim Quoten sollte man daran denken, daá der eigene Editor nicht unbedingt > das Zentrum der Milchstraáe darstellt. > beim Quoten sollte man daran denken, daá der eigene > Editor nicht unbedingt das Zentrum der Milchstraáe > darstellt. Welches Zeichen man zur Markierung der zitierten Textes ver- wendet ist sicherlich Geschmackssache. Ob man dem dezenten ">" den Vorzug gibt oder sich in C-„hnliche Gebilde wie "F.K.|" verirrt sei jedem selbst berlassen. Zwischen dem Anteil der eigenen Antwort und dem Anteil an zi- tiertem Text sollte ein gewisses gesundes Verh„ltnis bestehen; sicherlich ist es in den wenigsten F„llen notwendig, die ganze Mes- sage, auf die sich die Antwort beziehen soll, zu zitieren. Wahr- scheinlich reicht es aus, zwei oder drei markante S„tze in der eige- nen Antwort zu zitieren. Absolut unn”tig ist das komplette Wieder- holen der Original-Message inklusive Origin- und SEEN-BY-lines und manch anderer, hinter einem CTRL-A-Zeichen (^A) versteckten Informa- tionen ("kludges"). Ein weiteres Zeichen von Message-Kultur ist die sinnvolle Ver- wendung des "Subject:"-Feldes im Header einer Message. Bei allen Editoren ist es m”glich, im Zuge einer Antwort ein unter Umst„nden nicht glcklich gew„hltes "Subject:" zu „ndern. Wie kommen hunderte von Lesern dazu, fr Nachrichten Geld und Speicherplatz zu opfern, bei denen zwischen "Subject:" und dem eigentlichen Inhalt der Message wenig oder gar kein Zusammenhang besteht? Auch gilt es zu bedenken, ob die Message, die man soeben zu schreiben beabsichtigt, wirklich in diesem Echo-Area angebracht ist. Nachrichten wie "Hallo Klaus. Danke fr die Info. Ich konnte gestern nicht, darum rufe ich Dich morgen an." sollten als private Message via Matrix-Mail gesandt werden und nicht als Echomail-Message, die ihren Weg durch einige -zig Rechner nimmt. Die besseren Mailbox-Programme verhindern von sich aus, daá in Echo-Areas private Nachrichten geschrieben werden k”nnen; anders die Editoren, die ein Point-System einsetzt. Eine private Message in einem Echo-Area bereitet dem Sysop der Mailbox zus„tzliche Arbeit, sie wieder zu "ent-privatisieren". Ein bestimmtes Sachgebiet (ein Echo-Area) sollte nur Nachrich- ten enthalten, die tats„chlich zum Thema des jeweiligen Areas ge- h”ren. Will man dem Schreiber einer Message eine private Antwort via Matrix-Mail schicken, findet man dessen FidoNet-Adresse in der Ori- gin-Line seiner Nachricht [siehe S. 10]. Bevor eine Antwort auf eine Frage geschrieben wird, sollte man sich die Mhe machen, alle bisher vorhandenen Nachrichten des Areas zu lesen; unter Umst„nden wurde die gestellte Frage schon von jemand anderen beantwortet. Die meisten Echo-Areas, die ber mehr als ein Land verteilt werden, sind in englischer Sprache gehalten. Daá in jedem Area die richtige Sprache verwendet wird, ist genauso Bestandteil der elektro- nischen H”flichkeit wie der Verzicht auf Umlaute und nationale oder rechnerspezifische Sonderzeichen. Immer wieder entflammende "Diskussionen" ueber Rechtschreib- fehler oder orthographische Unzul„nglichkeiten sind nicht sehr sinn- voll. Jeder Schreiber einer Nachricht wird sich bestimmt um korrekte Schreibweise bemhen und Nachsicht fr andere aufbringen, denen unter Umst„nden Tippfehler passieren. Fr viele Menschen ist Englisch nicht die Muttersprache; in englischsprachigen Echo-Areas Zurechtweisungen ber die richtige Verwendung englischer Vokabel auszuteilen tr„gt mit Sicherheit nicht dazu bei, sich bei seinen Gespr„chspartnern beliebt zu machen. Meistens sind solche Messages Ausdruck fr unterschwelli- gen Žrger, der fairerweise in direkten Matrix-Messages offen und ehr- lich ausgetragen werden sollte. Bei gewissen Messages empfiehlt es sich, vor Beantwortung erst mal besser eine Nacht zu schlafen. Sollte die Wut ber eine Message nicht zu d„mpfen sein ist es oft sehr heilsam, eine erbitterte, b”se, beleidigende und direkte Nachricht ("flame") zu verfassen und sie nach einiger Zeit zu l”schen, anstatt sie abzusenden. Zu bedenken ist, daá harte Worte meistens mehr Probleme schaffen, als sie l”sen; auch sollte man versuchen, einer Person nichts anderes zu schreiben, als man der gleichen Person in einem Raum mit anderen Leuten sagen wrde. Wie man Point-User wird Die meisten FidoNet-Mailboxen haben Point-Software zum Down- load bereit. Sollte das Modem fr die ben”tigten Programme zu langsam sein, ist sicher jeder FidoNet-Sysop bereit, alle notwendigen Pro- gramme auf Disketten zu kopieren, pers”nlich zu bergeben oder per Post ("snail mail") zu senden. Es ist ohnehin notwendig, mit dem Sysop, bei dessen FidoNet- Mailbox man beabsichtigt Point zu werden, pers”nlichen Kontakt aufzu- nehmen. Erfahrungsgem„á tauchen immer wieder einige Detailfragen auf, die der Betreiber eines FidoNet-Nodes aufgrund seiner Erfahrung sicher leicht beantworten kann. Naturgem„á ist es nicht sehr sinn- voll, bei einer Mailbox Point-User zu werden, die bereits sehr viele Points mit Nachrichten versorgt. Genauso wenig Spaá macht es, oft stundenlang das Besetzt-Zeichen aus dem Modem h”ren zu mssen, weil die Mailbox des "bossnodes" bei Online-Anrufern ungemein beliebt ist. Beim heutigen Stand der FidoNet-Software ist es beinahe unm”g- lich, ohne Englischkenntnisse den Point-Betrieb aufzunehmen. Es ist kein Problem, die Installation vom Betreiber des zuknftigen Boss- nodes vornehmen zu lassen und damit zu arbeiten. Allerdings ist man dann im Fall von Fragen und Problemen immer auf die Hilfe Anderer angewiesen und l„uft leicht Gefahr, das immer noch gltige Grund- prinzip von FidoNet [siehe S. 3] zu verletzen. Glossar 2U2 Teil des "YooHoo"-Handshakes, mit dem zwei FidoNet-Systeme einander identifizieren. Der anrufende Node sendet "YooHoo", der antwortende Node schickt "2U2" als Best„tigung. Adresse [FidoNet- oder Matrix-Adresse] eindeutige numerische Kenn- zeichnung eines FidoNet-Nodes im Format Zone:Net/Node.Point [siehe S. 3]. aka eine oder mehrere Alias-FidoNet-Adresse(n) eines Nodes (siehe auch -> fake adress. American National Standards Institute. ANSI ist die Bezeich- nung fr eine Steuerzeichen-Norm. Auf diese Weise k”nnen Codes fr "Bildschirm-l”schen", "Cursor nach oben", Farben oder Attri- bute von Rechner zu Rechner bertragen werden. Die meisten Ter- minalprogramme verfgen ber eine ANSI- oder ANSI-„hnliche Emu- lation. Weit verbreitet ist die Terminalemulation VT100, die teilweise kompatibel ist. ARC ursprnglich von System Enhancement Association (SEA) entwik- keltes Programm zur Kompression und Dekompression von Files; wurde zum Synonym fr Ä auch mit Hilfe anderer Programme Ä kom- primierte Files. Nach einem Rechtsstreit zwischen SEA und PK- ware ("PKarc") im Sommer '88 hat ARC an Sympathie eingebát und wird derzeit kaum mehr verwendet. ARCmail Synonym fr komprimierte Nachrichten-Pakete; ist nicht ein- deutig Indikator fr die Bentzung von ARC. Wird neuerdings als compressed mail bezeichnet. Areafix Hilfsprogramm, das der Sysop eines FidoNet-Nodes zur auto- matischen Žnderung seiner Echomail-Verteilerliste verwenden kann. ASCII American Standard Code for Information Interchange. Standar- disierter 7-Bit-Zeichensatz; definiert die Codierung der Zei- chen 00 hex bis 1F hex, die Ziffern 0 bis 9, die Buchstaben A bis Z bzw. a bis f, Interpunktions- und Sonderzeichen [siehe auch S. 2]. Engl. fr Rckgrat. Ein Rechner, der mehrere Knotenpunkte mit Nachrichten versorgt. bark file request nach SEAdog-Konvention. BBS Bulletin Board System; hierzulande auch Mailbox genannt. BinkleyTerm sehr popul„res Mailer-Programm fr PC-/MS-DOS. Autoren: Bob Hartman, Vince Perriello und Allan Applegate ("The Binkley Trio"). Aktuelle Version (Stand: Juni '89): 2.20 bit stream der imagin„re Strom, der uns via elektronischer Kommuni- kation ber alle Grenzen und Kontinente hinweg verbindet ("cu on the bitstream"). Bezeichnung fr "Brett". Ein Nachrichtenbereich innerhalb einer Mailbox. bossnode eine Mailbox, die Points mit Nachrichten versorgt. busy Besetzt-Zeichen des Telefon, wird vom Modem im Klartext an die Software gemeldet. carrier Tr„gerfrequenz des Modems, auf die die zu bertragenden Signale moduliert werden. CBCS Computer Based Conversation System; Bezeichnung von Wynn Wagner III fr seine Opus-Software. Online-Dialog mit dem Sysop. ConfMail [the conference mail system] Echomail-Prozessor von Bob Hartman. Features: Import und Export in ARCmail-Form, reply link, automatisches L”schen und Neunumerieren nach einem bestimmten Alter der Messages. connect wird vom Modem an die Software gemeldet, sobald eine Ver- bindung hergestellt ist. continuous mail Erreichbarkeit eines Nodes im gesamten Betriebs- zeitraum. Fido war bis zur Version 11w nur innerhalb bestimmter events fr andere Nodes erreichbar. cps characters per second; im Zeitalter von High Speed-Modems ist eine pr„zisere Angabe der effektiven šbertragungsgeschwindig- keit durch cps als durch Angabe der Baudrate m”glich. crash mail dringende Express-Nachricht, die meistens unkomprimiert direkt, ohne Routing, vom Node des Schreibenden an den Node des Empf„ngers geschickt ("gecrasht") wird. cu lautmalerisch fr "See you", eine bliche Abschiedsfloskel am Ende von Messages. Eine gebr„uchliche Mailersoftware. Externe Programme, die von einer BBS aufgerufen werden k”nnen. dox lautmalerisch fr "documentations", die meist jedem Software- paket beiliegende Gebrauchsanleitung ("read the dox"). lautet die Bezeichnung fr Mail aus oeffentlichen Areas, die ins Netz weitergeroutet werden (siehe oben). efficiency Angabe fr die tats„chlich erreichte Geschwindigkeit bei Mail- oder File-Transfers. 100% efficiency sind gegeben, wenn (Baudrate geteilt durch 100) und cps identisch sind. Eine Form des Handshakes, welches meist paáwortgeschtzte Mail- session von Rechner zu Rechner einleitet. event Ereignis; in diesem Zusammenhang: geplanter Punkt im t„gli- chen Ablauf der Mailer- oder BBS-Software. Mit Hilfe von events wird das "Verhalten" der Mailer-Software gesteuert, z.B. zu welcher Zeit Anrufe durchgefhrt werden, Online-Anrufer im BBS erlaubt sind usw. fake address Pseudo-FidoNet-Adresse, die der sysop des bossnodes fr sein privates Pointnetz vergibt [siehe S. 11]. Fido im ursprnglichen Sinn: der amerikanische Hunde-Archetyp, ver- gleichbar mit dem "Flocki" unserer Breiten. Tom Jennings ver- wendet diesen Namen fr seine BBS-Software. Fido Newsletter seit 1984 w”chentlich erscheinende elektronische Publikation; Forum fr Soft- und Hardware-Angelegenheiten, In- sider-Humor, philosophische Betrachtungen usw. Wird ab Montag morgen via FidoNet in den USA verteilt; ist blicherweise Dienstag oder Mittwoch in den FidoNet-Mailboxen verfgbar. file attach "Beilage" einer FidoNet-Message in Form eines Files. file attaches sind nur bei Matrix-Messages m”glich, die direkt (nicht geroutet) an den Bestimmungs-Node gesandt werden. Beleidigung, unh”fliches Benehmen oder unsachliche Kritik. Flames sind im FidoNet verp”hnt und werden von den meisten Mo- deratoren angemahnt. FOSSIL Fido/Opus/SEAdog Standard Interface Layer. Einheitliches Software-Interface, ber das PC-/MS-DOS-FidoNet-Programme die serielle Schnittstelle ansprechen [S. 8] File -> request FrontDoor DOS-Mailer-Software neuartiger Konzeption. Autor: Joaquim Homrighausen, 1:135/20.0. kann verschiedene Bedeutungen haben. Hier steht es meist fr das Austauschen von Zeichenfolgen, mit denen zwei Fido-Systeme einan- der identifizieren. hold Nachrichten und Files, die fr ein anderes FidoNet-System bestimmt sind, werden nicht weitergeschickt, sondern bis zum n„chsten Anruf des Empf„ngers bereitgehalten. Sie stehen im Hold-Status im Outbound-Subdirectory des Senders. host zentraler Node eines Networks, erkenntlich an der Nodenummer 0 oder 1 (z.B. 2:507/0.0). Aufgabe des Host-Nodes ist es unter anderem, Nachrichten weiterzuleiten, die aus seinem Network stammen oder fr Nodes aus seinem Network bestimmt sind. In der Kombination FidoNet-Node und Point bt der bossnode Host-Funk- tion aus. IFNA International Fido Network Association. Administrative Dach- organisation von FidoNet mit Sitz in Honolulu und St. Louis. kludge Informationen, die von manchen FidoNet-Programmen ben”tigt werden, sind hinter CTRL-A-Zeichen (^A) direkt im Text der Nachricht versteckt. Diese kludges wurden eingefhrt, weil bestimmte Attribute im ursprnglichen Entwurf der FidoNet- Message-Struktur nicht vorgesehen waren [siehe S. 14]. LoTek low tech [Wynn Wagner III]. Bei Fido und einigen anderen BBS-Programmen muáte der Anrufer einige Male "Return" senden ("LoTek whack"), um dem BBS die Feststellung der aktuellen Baudrate zu erm”glichen. "Who's LoTek? Ä Not us, boss!" [aus der Opus-Dokumentation]. magic filename symbolischer Filename, der den request nach einen oder mehreren bestimmten Files erlaubt, ohne daá der Node bzw. Point, der den file request absetzt, den exakten Filenamen kennen muá (blich z.B. fr Files wie "Nodediff", "Nodelist", "Newsletter"). die verschickte oder zu verschickende Post. Zuweilen steht Mail auch fr eine einzelne Nachricht. mail only Betriebsmodus eines Mailers bzw. einer BBS-Software, in der nur Anrufe von anderen FidoNet-Systemen beantwortet werden (ZMH). Online-Anrufer werden in diesem Betriebsmodus h”flich aber bestimmt zurckgewiesen [siehe auch S. 2]. mailer siehe S. 8 matrix von Wynn Wagner III eingefhrte Alternativ-Bezeichnung fr FidoNet [siehe S. 6]. oft abgekrzt als Msg., steht als Fachbezeichnung meist synonym fr "Nachricht" (auch -> Mail). message header fixer Bestandteil einer FidoNet-Message. Enth„lt die Felder "From:", "To:", "Subject:", Datum, Uhrzeit, Origin- und Destination-Node und diverse Attribute (private, kill/sent, recv'd, in transit, crash, hold etc.) message thread Kette von sinngem„á zusammengeh”renden Nachrichten mit gemeinsamen Thema oder "Subject:"-Feld ("this is a reply to #23", "see #50", "part of a conversation" usw.) mirror shades verspiegelte Sonnenbrillen; siehe auch nerf bat und S. 6. Der Diskussionsleiter einer Echo-Area. Er erstellt auch meist die -> und hat darauf zu achten, daá die Diskussion themen- uns sachbezogen bleibt. nerf bat nerf: schaumgummiartiges Material; bat: Baseball-Schl„ger. Nach Wynn Wagner III zusammen mit mirror shades verbindlicher Bestandteil der Ausrstung eines Opus-Sysops [siehe S. 6]. private Nachricht an einen anderen Fido-Teilnehmer, die ber das Netz verschickt wird. NMH siehe ZMH und S. 2 node Knoten eines Netzwerks, eine einzelne FidoNet-Mailbox. Klein- ster Bestandteil von FidoNet, . nodediff Textfile, der spezielle Steueranweisungen fr ein Edi- tier-Programm enth„lt. Dieses Programm aktualisiert w”chentlich mit Hilfe der Nodediff-Files die Nodelist. Wird ab Freitag nachmittag in komprimierter Form an die FidoNet-Nodes verteilt. Die Extension der Nodediff-Files besteht aus ".A" und zwei Zah- len, mit denen die Woche bezeichnet wird, fr die der jeweilige Nodediff-File gltig ist. nodelist [St. Louis-nodelist] Gesamtverzeichnis aller FidoNet-Nodes der ganzen Welt. Muá normalerweise mit einem speziellen Node- list-Compiler in ein bin„res Format gebracht werden, das die Mailer-Software verarbeiten kann. off topic Echomail-Message, die im entsprechenden Message-Area fehl am Platz ist [siehe S. 14]. Ommm Opus Matrix Message Masher; dient zum Routing von komprimier- ten Message-Paketen. Opus BBS-Software fr PC-/MS-DOS. In der Urversion seit 1986 ver- fgbar; wurde von vielen irrtmlich als "Fido-Clone" miáver- standen. Derzeit aktuelle Version: 1.03b (Autor: Wynn Wagner III), Version 1.10 (Autor: George Stanislav) ist in den USA im Beta-Test-Einsatz. Opus 1.03a brachte durch einen Fehler in der internen Datumsberechnung Ende Februar/Anfang M„rz '88 einen Groáteil von FidoNet fr drei Tage zum Stillstand. plop pl”tzliche Unterbrechung einer Modem-Verbindung; meistens be- dingt durch Leitungsst”rungen oder Software-Probleme. Moderne Mailer-Software kann nach einem unterbrochenen File-Transfer an der Abbruchstelle wieder "aufsetzen" und den verbleibenden Rest der noch zu bertragenden Files senden. Pointnet Liste aller ”sterreichischen Points im Nodelist-Format. Wird von 2:310/2.0 verwaltet und w”chentlich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an die meisten ”sterreichischen Nodes verteilt [siehe S. 12]. Das Regelwerk eines Netzes oder Subnetzes. poll Anruf, der von einem FidoNet-System get„tigt wird, auch wenn momentan keine Nachrichten oder Files zu senden sind. šblicher- weise "pollt" der Point den Bossnode in regelm„áigen Abst„nden, um fr ihn bereitliegende neue Nachrichten abzuholen. Bei auto- matisch ("unattended") arbeitenden FidoNet-Systemen werden polls zu bestimmten Zeitpunkten meistens ber events gesteuert. heiát, eine Echomail schreiben. quote Antwort auf eine bestimmte Message, die einen Teil der Origi- nal-Message in zitierter Form enth„lt. "Quote lines" sind mei- stens durch das Zeichen ">" am Zeilenbeginn gekennzeichnet [siehe S. 13]. reply link Wiederherstellen der Verweise und Bezge innerhalb eines Message-Areas; wird vom Mail-Prozessor meistens unmittelbar nach dem Importieren ("toss") neuer Echomail-Messages durch- gefhrt. Erkenntlich an Anmerkungen wie "this is a reply to #23", "see #50", "part of a conversation" usw., die im Message Header bzw. am Ende der Message eingefgt werden. request [file request] Anfordern bestimmter Files von einem anderen FidoNet-System. Gegensatz: manueller Download im FidoNet-BBS. routing Festlegung des Weges, den Nachrichten von einem FidoNet- System auf den Weg in ein anderes FidoNet-System nehmen. šb- licherweise werden Nachrichten an einen Node eines Netzwerkes an dessen host geschickt, der sie dann innerhalb seines Netzes weiterleitet. Kriterien fr routing sind z.B. Baudraten, Tele- fonkosten usw. RTFM read the fucking manual; Standardantwort auf eine Frage, die durch Lesen der Programm-Dokumentation zu beantworten ist. Der "Knigge" fr eine Echo-Area. Die Rules werden vielfach in regelm„áigen Abst„nden vom -> bekanntgegeben. SEAdog Mailer-Software von System Enhancements Association; erstes continuous mail-f„higes FidoNet-Paket. SEAlink von System Enhancements Association modifizierte XModem- Version. snail mail ["Schneckenpost"] Jargonbezeichnung fr eine Zusendung auf dem normalen Postweg. sysop Betreiber einer Mailbox im allgemeinen, hier: eines FidoNet- Systems (BBS oder Point). Produktbezeichnung in einer Echomail, die von drei Bindestri- chen eingeleitet wird und vor der Origin-Zeile zu stehen hat. user Online-Anrufer eines BBS. Als Wortspiel in Anlehnung an "looser" oft auch als "luser" bezeichnet. USR HST Jargon-Krzel fr das USRobotics Courier HST-Modem. HST: High Speed Technology, hersteller-eigene Bezeichnung fr Modems mit šbertragungsgeschwindigkeiten von 9600 Baud und mehr. Stan- dard-9600-Baud-Modem im FidoNet. WaZoo [WaZoo session] Bezeichnung fr eine Verbindung zweier FidoNet-Systeme nach Opus-Stil. XModem sehr weit verbreitetes File Transfer-Protokoll von Ward Christiansen. YooHoo wird vom anrufenden FidoNet-System als Beginn des Handshakes gesendet. Das angerufene System antwortet mit "2U2". ZedZap Wynn Wagner III-eigene Bezeichnung fr eine WaZoo-Session, in der mit ZModem-Protokoll ARCmail und Files ausgetauscht werden. ZMH Zone Mailing Hour; frher: National Mailing Hour (NMH). Zeit- spanne in der Nacht, in der FidoNet-Systeme nicht fr Online- Anrufer erreichbar sind, sondern ausschlieálich untereinander Nachrichten austauschen. In Europa: 3:30 Uhr bis 4:30 Uhr; w„hrend der Sommerzeit eine Stunde sp„ter [siehe S. 2]. ZModem sehr leistungsf„higes und effizientes File Transfer-Proto- koll von Chuck Forsberg (Omen Technologies). Durch plop unter- brochene ZModem-Transfers k”nnen an der "Bruchstelle" ohne Datenverlust bei neuerlichem Anruf fortgesetzt werden. Wurde erstmals von Wynn Wagner III in der Opus-Software verwendet. ZOOmail Nachrichtenpakete, die mit dem Komprimierprogramm "Zoo" [siehe S. 8] gepackt wurden. zonegate FidoNet-Node, der zentral alle Matrix-Messages einer Fido- Net-Zone mit dem zonegate einer anderen FidoNet-Zone aus- tauscht. Anmerkungen Ich ersuche alle Leser dieser Seiten um Entschuldigung, sollte ich das eine oder das andere Themengebiet ihrer Meinung nach nicht aus- fhrlich genug oder fehlerhaft behandelt haben. Fr jeden diesbezg- lichen Hinweis bin ich dankbar. FidoNet-Software und FidoNet-Adressen „ndern sich unter Um- st„nden sehr schnell. Die in den diversen Beispielen angefhrten Software-Versionen bzw. FidoNet-Adressen sind eventuell zum Zeit- punkt, da dieser Text gelesen wird, nicht mehr aktuell. Ich ersuche auch hier um Nachsicht und bemhe mich, stets eine aktuelle Version dieses Textes unter dem "magic filename" POINTINFO bei 2:310/2.0 bereitzuhalten. Besten Dank fr ihre Tips, Hinweise und Zusammenarbeit an Erich Jeckl (310/2.5), Johannes H”rhan (310/10), Martin Laubach (310/3.14), Max Hantsch (310/3.24), Sebastian Scala (316/4), Werner Illsinger (310/1) und Werner Schlagnitweit (310/3.). Ich danke Dieter Soltau (2:507/1.0), der diesen Text in der ersten Ausgabe eines deutschsprachigen "Fido Newsletters" publizierte, und Manfred Recla (310/12) fr die Verteilung in die Schweiz. Dieser Text darf in jeder Form publiziert und vertrieben wer- den, unter der einen Bedingung, daá damit kein finanzieller Gewinn gemacht wird; Entsch„digungen fr Druck, Papier und Versand ausge- nommen. Sollten im Text selbst Žnderungen vorgenommen werden, ersuche ich darum, sie eindeutig zu kennzeichnen. Bei Ver”ffentlichung in einem Print-Medium w„re ich fr Namensnennung, Belegexemplar und Honorar-Vorschlag sehr dankbar. Werner Berghofer FidoNet 2:310/2.0 Severin's exile, +43-222-2166322 Postanschrift: A-1020 Wien, Volkertplatz 8/12 Wien, 29. Juni 1989