Was ist ein "Point"? ............................................ 2 Was ist "FidoNet"? .............................................. 3 Warum die Bezeichnung "Point"? .................................. 5 Was ist "Echomail"? ............................................. 5 Was ist "Matrix-Mail"? .......................................... 6 Welche Hardware ist ntig fr ein Point-System? ................. 7 Welche Software ist ntig fr ein Point-System? ................. 8 "Origin lines" und "SEEN-BY lines" .............................. 10 Wie man Messages schreibt ....................................... 13 Wie man Point-User wird ......................................... 16 Glossar ......................................................... 17 Anmerkungen ..................................................... 23 Index ........................................................... 24 Letzte Aktualisierung: Donnerstag, 22. Mrz 1990, 11:10 Uhr Was ist ein "Point"? Ein Point-System ist die komfortabelste Mglichkeit, mit einer Fido- Net-Mailbox Nachrichten und Files auszutauschen. Neue Nachrichten werden in gepackter Form vom Point bei der Mailbox abgeholt. Sie knnen jederzeit gelesen werden; offline, in aller Ruhe und ohne die Telefongebhren zu strapazieren. Antworten und neue Nachrichten wer- den mit einem speziellen Editor geschrieben. Dieser Editor bietet meistens die Mglichkeit, Texte aus anderen Programmen im ASCII-For- mat zu bernehmen. Die Nachrichten werden gepackt, wieder an die Mailbox geschickt, dort in die entsprechenden Nachrichtenbereiche aufgeteilt und den anderen Online-Anrufern, Points und FidoNet-Mail- boxen zur Verfgung gestellt. FidoNet-Mailboxen, die fr Online-Anrufer offen stehen es gibt auch sogenannte "Mail Only-Nodes" reservieren pro Tag eine bestimmte Zeitspanne, in der sie ausschlielich fr andere FidoNet- Systeme erreichbar sind ("National Mailing Hour"). In dieser "Zone Mailing Hour", wie sie neuerdings genannt wird, werden Online-An- rufer nicht in die Mailbox gelassen. Point-User sind davon nicht betroffen, denn ihre Software identifiziert sich beim Verbindungs- aufbau als FidoNet-System. Was ist ein Point? 2 Was ist "FidoNet"? FidoNet ist ein privates, internationales Rechnernetzwerk, das der- zeit (Mrz '90) aus etwas mehr als 5900 Rechnern ("Nodes") besteht. Im Sommer '84 wurde es vom ehemaligen Apple-Systemprogrammierer Tom Jennings und einem Freund gegrndet; Fido #1 war auf einem DEC Rain- bow installiert. Zwei Monate spter war FidoNet bereits auf 60 Rech- ner angewachsen. Obwohl die meisten Rechner dieses Verbundes unter dem MS- DOS-Betriebssystem arbeiten, ist FidoNet nicht ein Synonym fr MS- DOS-Mailboxen, sondern definiert nur die Art und Weise, wie ber asynchrone Modems Nachrichten ausgetauscht werden (das "Protokoll") und die interne Struktur der Nachrichten. FidoNet hat keine profes- sionelle Ambitionen; es wird ausschlielich von unbezahlten Amateuren betrieben. Ursprnglich gab es ein Grundprinzip im FidoNet, das Tom Jen- nings allen Teilnehmenden ans Herz gelegt hat: "Thou shalt not excessively annoy others. Thou shalt not be too easily annoyed." [Du sollst andere nicht bertrieben belstigen. Du sollst Dich nicht zu schnell belstigt fhlen.] Mit zunehmender Ausdehnung von FidoNet wurde der Anteil der notwendigen administrativen Arbeit immer grer. Fr diese Funktio- nen werden sogenannte "Coordinators" eingesetzt. Je grer das Netz wird, umso grer und scheinbar wichtiger wird auch die Anzahl der Menschen, die ihre ursprnglich rein administrative Ttigkeit zu machtpolitischen Rnkespielen mibrauchen. Diese Fehlentwicklung hat FidoNet auch den Spitznamen "Fight-O-Net" eingebracht. Enttuscht ber diesen Weg haben sich viele FidoNet-Angehrige der ersten Stunde 1987 in ein alternatives Netzwerk ("AlterNet") zurckgezogen. FidoNet ist unterteilt in Zones, Regions, Networks und Nodes. Eine FidoNet-Zone ist einem Kontinent, eine Region einem Land bzw. einem Staat und ein Network einem Bundesland oder einem Bezirk gleichzusetzen. Die kleinste Einheit von FidoNet sind die einzelnen Rechner, die FidoNet-Nodes. Jeder dieser Nodes hat eine eindeutige numerische Bezeichnung, eine "Matrix-Adresse". So sehen verschiedene Matrix-Adressen aus: 1:135/20.0 2:310/1.0 310/2 3:748/56 4:61/12.0 Das allgemeine Format einer FidoNet-Addresse ist Zone:Net- work/Node.Point. Derzeit sind in der FidoNet-Topologie Zone 1 (USA), Zone 2 (Europa), Zone 3 (Australien, Hongkong), Zone 4 (Sdamerika) und Zone 5 (Sdafrika) definiert. Zones bestehen aus Regions, Re- gions bestehen aus Networks, die von Nodes gebildet werden. Zone- Was ist FidoNet? 3 Nummern sind immer einstellig, Region-Nummern zweistellig, Network- Nummern in der Regel drei- oder vierstellig. Nodenummern knnen bis zu fnfstellig sein. Ein Node ist normalerweise immer gleichzeitig "Point Null". Das volle Adress-Format Zone:Net/Node.Point ist nicht bin- dend; fehlen in einer FidoNet-Adresse Zone und/oder Point, wird als Zone jene Zone angenommen, in der der FidoNet-Node lokalisiert ist. Fehlt die Point-Angabe, wird Point Null unterstellt. Innerhalb Euro- pas (Zone 2) ist die Adresse 2:507/1.0 identisch mit 507/1. Die "primre" FidoNet-Adresse enthlt eine drei- oder vier- stellige Network-Nummer. Ein Node kann unter Umstnden mehr als eine Adresse haben, z.B. eine zweistellige Region-Nummer. Solche Adressen werden fr spezielle Verwaltungsaufgaben vergeben und fungieren als Alias-Adresse ("Aka"). sterreich ist seit 13. November '87 als Region 31 Bestand- teil von FidoNet. Die erste sterreichische Mailbox, die den Fido- Net-Betrieb aufnahm, war "Another Node" (2:31/1.0, betrieben von Werner Berghofer). In kurzem Abstand kamen die damalige "TGM-Mail- box" (Sysop: Werner Illsinger), "Files & Database" (Sysop: Thomas Gaspar) und "Cuckoo's Nest" (Sysop: Werner Schlagnitweit) dazu. Wesentlichen Anteil an der Aufbauarbeit in sterreich hatte Rudolf Stricker, Mnchen (2:507/414.0 T-Bus). Was ist FidoNet? 4 Warum die Bezeichnung "Point"? Die Software eines Point-Systems wird oft in gleicher oder hnlicher Form von FidoNet-Mailboxen verwendet. FidoNet-Mailboxen sind in einer Liste ("nodelist") aufgefhrt, die wchentlich aktualisiert wird ("nodediff"). FidoNet-Mailboxen mssen bestimmte Mindestauf- lagen erfllen, um in die Nodelist aufgenommen zu werden, z.B. Er- reichbarkeit innerhalb einer bestimmten Zeit, meist Zugang fr On- line-Anrufer usw. Point-Systeme haben diese Auflagen nicht zu er- fllen, sie haben nur einen "User" ihren Betreiber und sind auch nicht in der Nodelist enthalten, sondern werden als "Anhngsel" eines Fido-Nodes gekennzeichnet: 2:310/2.2 bedeutet Point 2 von Node 2 aus Network 310, Europa. Was ist "Echomail"? Mailboxen aus verschiedenen Netzwerken nehmen an Nachrichten-Konfe- renzen zu bestimmten Themen teil. Die Nachrichten eines Sachgebietes (Nachrichtenbereich, "Area") werden von der Mailbox-Software pake- tiert, zum Zweck der schnelleren bertragung komprimiert und auto- matisch an die nchsten Nodes geschickt, die an diesem Area teilneh- men ("geechot"). Damit ist es mglich, z.B. mit Menschen aus mehre- ren Staaten und unter Umstnden aus verschiedenen Kontinenten elek- tronisch ber bestimmte Sachgebiete Nachrichten auszutauschen, zu konferieren. Echomail-Nachrichten sind grundstzlich ffentlich, d.h. sie knnen von jedem Teilnehmer gelesen werden. Der Begriff "Echomail" wurde 1986 von Jeff Rush, einem Fido- Net-Sysop, geprgt. Jeff Rush schrieb die erste fr FidoNet verwend- bare Echomail-Software. Warum die Bezeichnung "Point"? / Was ist "Echomail"? 5 Was ist "Matrix-Mail"? Echomail wird breit gestreut und verteilt. Im Gegensatz dazu wird Matrix-Mail nur zwischen zwei FidoNet-Systemen ausgetauscht und kann auch privat geschrieben werden, d.h. der Inhalt der Nachricht ist nur fr Absender, Empfnger und die Betreiber ("Sysops") der Fido- Net-Mailbox lesbar. Matrix-Mail wurde frher "FidoNet-Mail" genannt; nur alte Fido-Haudegen ("grizzled FidoNet-veterans") gebrauchen diese Be- zeichnung auch heute noch. Wynn Wagner III, der die FidoNet-Software der zweiten Generation ("Opus Computer Based Conversation System", "YooHoo/2U2"-Handshake usw.) wesentlich geprgt hat, ist ein Sympa- thisant der "Cyberpunk"-Bewegung, die sich vordergrndig durch sar- kastischen Humor, Vorliebe fr Science Fiction und Max Headroom und bestimmte uere Kennzeichen ("mirror shades, nerf bats") zu erken- nen gibt. Aus ideologischen Grnden lehnte Wynn Wagner III einen Be- griff wie "network" ab und ersetzte ihn durch "matrix". Point-Systeme nehmen in der Regel an mehreren Echo-Areas teil. Sie verlangen die Installation eines bestimmten Nachrichten- bereiches als "persnlichen Briefkasten" des Betreibers: jenes Sub- directory, in das die Nachrichten gelangen, die via Matrix-Mail nur an den Point-Betreiber persnlich gerichtet sind. Dieses Subdirec- tory ist nicht gleichzusetzen mit einem Echomail-Area: Echomail-Kon- ferenzen haben eindeutige Konferenz-Namen, die nichts mit dem physi- schen Subdirectory-Namen beim Point-System bzw. in der Mailbox zu tun haben. Ein Area "Matrix" oder "FidoNet-Mail" gibt es nicht; sehr wohl aber z.B. die Areas "Interuser" oder "Clone". Was ist "Matrix-Mail"? 6 Welche Hardware ist ntig fr ein Point-System? FidoNet-kompatible Software gibt es fr PC-/MS-DOS-Rechner, Apple Macintosh-, Commodore Amiga- und Atari-Rechner. Vereinzelt gibt es auch Installationen auf DEC Vax-Rechnern, Unix-Systemen und Main- frames. Obwohl es Point-Systeme gibt, die ohne Harddisk auskommen, sollten doch ungefhr drei oder vier Megabyte fr den geplanten Point-Betrieb auf einer Harddisk zur Verfgung stehen. Neue FidoNet-kompatible Software wird primr auf der PC-/MS- DOS-Plattform entwickelt und ist als erstes immer fr diese Be- triebssysteme verfgbar. Die komfortabelsten und betriebssichersten Programme sind in der IBM PC- und Clone-Welt zu finden. Als Untergrenze fr die bertragungsgeschwindigkeit des Modems sind 1200 Baud anzusehen. Hier gilt: je schneller, desto besser. Als Standard drfte sich derzeit eine Geschwindigkeit von 2400 Baud etabliert haben, obwohl damit die Teilnahme an groen Echomail-Konferenzen ("Interuser", "C-Echo", "Pascal") kein Ver- gngen ist. Hier sind 9600 Baud und mehr zu empfehlen. FidoNet-Software arbeitet ausschlielich mit Modems, die den weltweiten Standard, den Hayes-AT-Befehlssatz, untersttzen. Welche Hardware ist ntig fr ein Point-System? 7 Welche Software ist ntig fr ein Point-System? Die drei Grundfunktionen eines Point-Systems sind die Verbindung mit der FidoNet-Mailbox, Ent- und Verpacken von Nachrichten und deren Verwaltung. Diese Funktionen werden von Mailer, Mail-Prozessor und Editor bernommen. Hier ein vereinfachtes Diagramm zum Verdeutlichen des Ab- laufes und des Zusammenspiels der Software: Ŀ Mailer Ŀ Mail Ŀ Prozessor Ŀ Ŀ Editor neue Messages Als Beispiele fr Mailer-Software seien BinkleyTerm oder FrontDoor genannt. In der MS-DOS-Umgebung ist fr den Betrieb des Mailers ein bestimmter Low Level-Treiber notwendig, der die hard- warenahe Steuerung der seriellen Schnittstelle bernimmt. Solche Treiber sind als "FOSSIL"-Treiber bekannt. "FOSSIL" steht in diesem Zusammenhang fr "Fido/Opus/SEAdog Standard Interface Layer". Popu- lre Treiber in der DOS-Welt sind X00.SYS, BNU.COM oder OPUSCOM.COM. Wichtigste Aufgabe des Mail-Prozessors ist es, die kompri- mierten Nachrichten-Pakete, die nach der Verbindung mit der Mailbox ("WaZoo session") im dafr reservierten Subdirectory ("inbound") gelandet sind, zu entpacken, entsprechend den Konferenznamen ("area names") in die dafr reservierten Subdirectories zu verteilen ("toss") und die Verweise und Bezge ("reply links") zwischen Nach- richten gleichen Betreffs ("Subject:") herzustellen ("maint"). Be- kannte Mail-Prozessoren in der DOS-Welt sind ConfMail, TosScan und Qmail. Zum Ver- und Entpacken der Nachrichten bentigt der Mail-Pro- zessor noch zustzlich ein entsprechendes Hilfsprogramm ("utility"). Die bekanntesten Programme dieser Art sind "PKpak/PKunpak", "PK- zip/PKunzip", "Zoo", "Pak" und "LHarc". Mit dem Editor werden Nachrichten gelesen und geschrieben, ausgedruckt, im ASCII-Format exportiert und gelscht. Die meisten Editoren bieten zustzliche Features wie "Umheben" einer Nachricht von einem in ein anderes Area ("move"), Weiterleiten einer Nachricht in ein anderes Area und/oder an einen anderen Teilnehmer ("forward") und das Aufteilen einer Nachricht an mehrere Teilnehmer ("carbon copy"). MsgEd, Sirius, OpEd und der FrontDoor-Editor sind die ge- bruchlichsten Editoren. Werden neue Messages exportiert, ist die Ablaufreihenfolge umgekehrt: Subdirectories werden nach neuen Messages durchsucht ("scan"), an die am jeweiligen Echo-Area partizipierenden Nodes Welche Software ist ntig fr ein Point-System? 8 weitergeleitet, komprimiert und im dafr reservierten Subdirectory ("outbound") bereitgestellt. Aufgabe des Mailers ist es jetzt, in regelmigen Abstnden zu berprfen, ob Messages weiterzuleiten sind und ob zum aktuellen Zeitpunkt ein Anruf erwnscht ist. Welche Software ist ntig fr ein Point-System? 9 "Origin lines" und "SEEN-BY lines" Beide Begriffe stammen aus der Echomail-Terminologie. Sie bezeichnen Dinge, die fr das klaglose Funktionieren der Echomail von groer Bedeutung sind. Die "origin line" ist so etwas wie eine Visitenkarte des Point-Systems oder der Mailbox. Anhand der "origin line" ist es mg- lich, den Ursprung einer Echomail-Message zu identifizieren. Der In- halt dieser Zeile kann zum Teil vom Point- bzw. Mailbox-Betreiber selbst beeinflut werden, andere Elemente sind fix vorgegebener Be- standteil. Eine "origin line" kann z.B. so aussehen: --- QM v1.00 * Origin: The exile [no quotes, pleeze] (2:310/2) Die "origin line" wird entweder vom Editor, vom Mail-Prozes- sor oder von der BBS-Software nach einer "tear line" (---) am Ende einer Nachricht angefgt. Meistens ist nach den drei Bindestrichen ("dashes") der "tear line" noch der Name des Mail-Prozessors oder des Editors vermerkt. Die "origin line" besteht aus " * Origin: ", dem Namen des Point-Systems bzw. der Mailbox, einem (optionalen) mehr oder weniger originellen Begleittext, und - getrennt durch Leerzeichen und Klammern - der FidoNet-Adresse des Systems, von dem die Message stammt. "origin lines" sollten nicht lnger als insgesamt 70 Zeichen sein und nur Zeichen aus dem Bereich zwischen 20 hex und 7E hex ent- halten; also z.B. keine Rechner-spezifischen Umlaute, Grafik- oder Sonderzeichen. "SEEN-BY lines" bezeichnen die Adressen der FidoNet-Systeme, an die diese Nachricht gleichzeitig weitergeschickt wurde. Sie ent- halten in einer oder mehreren mit "SEEN-BY" beginnenden Zeilen die numerisch aufsteigend sortierten FidoNet-Adressen jener Systeme, bei denen diese Message zum Lesen oder zur weiteren Verteilung bereit steht. Ein Beispiel: "Origin lines" und "SEEN-BY lines" 10 --- QM v1.00 * Origin: The exile [no quotes, pleeze] (2:310/2) SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 "310/1 2 3" usw. in obigem Beispiel bedeutet, da im Network 310 die Nodes 1 bis 14 die Message "gesehen" haben. Aus dem Network 313 und 316 haben Node 1 und Node 2 die Message bekommen; im Network 507 Node 1. Beim Importieren ("toss") von Echomail-Messages wird ber- prft, ob die Adresse des importierenden Systems in den "SEEN-BY lines" enthalten ist. Sie sollte bereits dort stehen, denn beim Exportieren ("scan") werden die FidoNet-Adressen dieser Systeme eingefgt, die an jenem Echomail-Area beteiligt sind, aus dem diese Message stammt. Die oben gezeigten Origin-Lines sind alle Beispiele fr Mes- sages aus einem FidoNet-Node. Hier eine korrekte Origin-Line, die aus einem Point-System stammt: --- TosScan '286 * Origin: Got'ya (2:310/2.2) SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 Und hier eine andere Origin-Line eines Point-Systems: --- FD 2.00 * Origin: Netz/17 is coming (2:9100/4) SEEN-BY: 2/231 31/0 310/1 2 3 4 8 9 10 11 12 13 14 SEEN-BY: 313/1 2 316/1 2 507/1 9100/4 Das erste Beispiel zeigt, wie eine Point-Adresse in einer Origin-Line aussieht. Im zweiten Beispiel wird eine mangelhafte In- stallation der Point-Software sichtbar, und zwar ein Fehler in der Konfiguration des Mail-Prozessors. Der Grund: Points bekommen eine "Pseudo-Adresse" innerhalb von FidoNet. Der Betreiber der FidoNet-Mailbox, die Point-User mit Nach- richten versorgt, vergibt fr sein privates Pointnetz eine Phanta- sienummer, die aber auerhalb seines FidoNet-Nodes nicht "sichtbar" werden darf. Ist die Mail-Prozessor-Software sowohl beim FidoNet- Node ("bossnode") als auch beim Point-System korrekt installiert, wird diese Phantasienetznummer unterdrckt. Diese private Point- netz-Nummer mu deshalb unterdrckt werden, weil nie sichergestellt ist, da ein anderer FidoNet-Sysop fr sein privates Pointnetz nicht die gleiche Netznummer verwendet. Darum ist es normalerweise auch verpnt, da Point-Systeme Matrix-Mail unter Umgehung ihres Boss- nodes direkt an den Empfnger-Node senden. In sterreich wird hnlich dem Nodediff-File ein zentrales "Pointnet" wchentlich aktualisiert und an alle heimischen FidoNet- Nodes geschickt, die Points untersttzen. Soferne jeder Sysop dieses Pointnet in seine Nodelist einbaut, sollten doppelte Pointnet-Num- "Origin lines" und "SEEN-BY lines" 11 mern theoretisch nicht vorkommen und jeder sterreichische Point bei jedem sterreichischen FidoNet-Node bekannt sein. "Origin lines" und "SEEN-BY lines" 12 Wie man Messages schreibt Diese berschrift mag unntig erscheinen: kann doch jeder von uns lesen und schreiben. Ein Blick in die Echomail-Areas zeigt aber, da die Kultur des Schreibens von Messages zumindest in sterreich noch sehr unterentwickelt ist. Messages sollten blicherweise lnger als eine oder zwei Zei- len sein. Auch wenn die tatschliche Message nur eine Zeile lang ist, so kostet sie doch 512 bis 2048 Bytes Platz auf dem Speicher- medium. Ein Gedanke, der in der "Lnge" einer Zeile ausdrckbar ist, bedarf der berprfung, ob er wirklich durch diverse an der Echomail teilnehmende FidoNet-Mailboxen und Point-Systeme verbreitet werden soll. Kurze, klare und prgnante Stze schreiben; nicht mit Leer- zeilen sparen. Es ist eine gute Angewohnheit, pro Absatz nur einen bestimmten Gedanken zu verfolgen. Unleserliche Nachrichten, mgen sie auch noch so bemerkenswerten Inhalt haben, werden mit grerem Widerstreben gelesen als solche, die sich einer klaren, bersicht- lichen Form bedienen. Umlaute und Sonderzeichen vermeiden. Auch wenn PC-/MS-DOS das Standard-Betriebssystem der heutigen Zeit ist und man der Meinung ist, da ohnehin nur unvernnftige Zeitgenossen Rechner mit anderen Betriebssystemen verwenden: es ist eine grobe Unhflichkeit, in Echomail-Areas Umlaute, Sonder- und Grafikzeichen zu schreiben. Anders ist die Sachlage in Fidomail-Messages: wenn man wei, da der Empfnger der Message einen Rechner mit identischem Zeichensatz ver- wendet, spricht nichts dagegen, alle mglichen Zeichen einzusetzen. Nicht bis zum uersten rechten Rand des Bildschirms schrei- ben; Einstellungen zwischen 66 und 72 verwenden. Seitdem die Verwen- dung von Editoren gewaltig ansteigt, steigt auch die Anzahl von Ant- worten ("replies"), die Zitate ("quotes") aus der Original-Message enthalten. Die wenigsten Leute, die einen Editor verwenden, ver- schwenden scheinbar auch nur einen Gedanken an die Leser ihrer Messages. Jede zitierte Zeile sollte am Zeilenende ein "hartes" Return enthalten, auch wenn es beim eigenen Editor so aussieht, als wrde sie noch zwischen linken und rechten Rand passen. Der nchste Leser verwendet unter Umstnden eine andere Spaltenposition fr den rechten Rand. Hier zwei Beispiele: > beim Quoten sollte man daran denken, da der eigene Editor nicht unbedingt > das Zentrum der Milchstrae darstellt. > beim Quoten sollte man daran denken, da der eigene > Editor nicht unbedingt das Zentrum der Milchstrae > darstellt. Welches Zeichen man zur Markierung der zitierten Textes ver- wendet ist sicherlich Geschmackssache. Ob man dem dezenten ">" den Vorzug gibt oder sich in C-hnliche Gebilde wie "F.K.|" verirrt sei jedem selbst berlassen. Wie man Messages schreibt 13 Zwischen dem Anteil der eigenen Antwort und dem Anteil an zi- tiertem Text sollte ein gewisses gesundes Verhltnis bestehen; sicherlich ist es in den wenigsten Fllen notwendig, die ganze Mes- sage, auf die sich die Antwort beziehen soll, zu zitieren. Wahr- scheinlich reicht es aus, zwei oder drei markante Stze in der eige- nen Antwort zu zitieren. Absolut unntig ist das komplette Wieder- holen der Original-Message inklusive Origin- und SEEN-BY-lines und manch anderer, hinter einem CTRL-A-Zeichen (^A) versteckten Informa- tionen ("kludges"). Ein weiteres Zeichen von Message-Kultur ist die sinnvolle Verwendung des "Subject:"-Feldes im Header einer Message. Bei allen Editoren ist es mglich, im Zuge einer Antwort ein unter Umstnden nicht glcklich gewhltes "Subject:" zu ndern. Wie kommen hunderte von Lesern dazu, fr Nachrichten Geld und Speicherplatz zu opfern, bei denen zwischen "Subject:" und dem eigentlichen Inhalt der Mes- sage wenig oder gar kein Zusammenhang besteht? Auch gilt es zu bedenken, ob die Message, die man soeben zu schreiben beabsichtigt, wirklich in diesem Echo-Area angebracht ist. Nachrichten wie "Hallo Klaus. Danke fr die Info. Ich konnte gestern nicht, darum rufe ich Dich morgen an." sollten als private Message via Matrix-Mail gesandt werden und nicht als Echomail-Message, die ihren Weg durch einige -zig Rechner nimmt. Die besseren Mailbox-Programme verhindern von sich aus, da in Echo-Areas private Nachrichten geschrieben werden knnen; anders die Editoren, die ein Point-System einsetzt. Eine private Message in einem Echo-Area bereitet dem Sysop der Mailbox zustzliche Arbeit, sie wieder zu "ent-privatisieren". Ein bestimmtes Sachgebiet (ein Echo-Area) sollte nur Nach- richten enthalten, die tatschlich zum Thema des jeweiligen Areas gehren. Will man dem Schreiber einer Message eine private Antwort via Matrix-Mail schicken, findet man dessen FidoNet-Adresse in der Origin-Line seiner Nachricht [siehe S. 10]. Bevor eine Antwort auf eine Frage geschrieben wird, sollte man sich die Mhe machen, alle bisher vorhandenen Nachrichten des Areas zu lesen; unter Umstnden wurde die gestellte Frage schon von jemand anderen beantwortet. Die meisten Echo-Areas, die ber mehr als ein Land verteilt werden, sind in englischer Sprache gehalten. Da in jedem Area die richtige Sprache verwendet wird, ist genauso Bestandteil der elek- tronischen Hflichkeit wie der Verzicht auf Umlaute und nationale oder rechnerspezifische Sonderzeichen. Immer wieder entflammende "Diskussionen" ueber Rechtschreib- fehler oder orthographische Unzulnglichkeiten sind nicht sehr sinn- voll. Jeder Schreiber einer Nachricht wird sich bestimmt um korrekte Schreibweise bemhen und Nachsicht fr andere aufbringen, denen unter Umstnden Tippfehler passieren. Fr viele Menschen ist Eng- lisch nicht die Muttersprache; in englischsprachigen Echo-Areas Zu- Wie man Messages schreibt 14 rechtweisungen ber die richtige Verwendung englischer Vokabel aus- zuteilen trgt mit Sicherheit nicht dazu bei, sich bei seinen Ge- sprchspartnern beliebt zu machen. Meistens sind solche Messages Ausdruck fr unterschwelligen rger, der fairerweise in direkten Matrix-Messages offen und ehrlich ausgetragen werden sollte. Bei gewissen Messages empfiehlt es sich, vor Beantwortung erst mal besser eine Nacht zu schlafen. Sollte die Wut ber eine Message nicht zu dmpfen sein ist es oft sehr heilsam, eine erbit- terte, bse, beleidigende und direkte Nachricht ("flame") zu ver- fassen und sie nach einiger Zeit zu lschen, anstatt sie abzusenden. Zu bedenken ist, da harte Worte meistens mehr Probleme schaffen, als sie lsen; auch sollte man versuchen, einer Person nichts ande- res zu schreiben, als man der gleichen Person in einem Raum mit an- deren Leuten sagen wrde. Wie man Messages schreibt 15 Wie man Point-User wird Die meisten FidoNet-Mailboxen haben Point-Software zum Down- load bereit. Sollte das Modem fr die bentigten Programme zu lang- sam sein, ist sicher jeder FidoNet-Sysop bereit, alle notwendigen Programme auf Disketten zu kopieren, persnlich zu bergeben oder per Post ("snail mail") zu senden. Es ist ohnehin notwendig, mit dem Sysop, bei dessen FidoNet- Mailbox man beabsichtigt Point zu werden, persnlichen Kontakt auf- zunehmen. Erfahrungsgem tauchen immer wieder einige Detailfragen auf, die der Betreiber eines FidoNet-Nodes aufgrund seiner Erfahrung sicher leicht beantworten kann. Naturgem ist es nicht sehr sinn- voll, bei einer Mailbox Point-User zu werden, die bereits sehr viele Points mit Nachrichten versorgt. Genauso wenig Spa macht es, oft stundenlang das Besetzt-Zeichen aus dem Modem hren zu mssen, weil die Mailbox des "bossnodes" bei Online-Anrufern ungemein beliebt ist. Beim heutigen Stand der FidoNet-Software ist es beinahe un- mglich, ohne Englischkenntnisse den Point-Betrieb aufzunehmen. Es ist kein Problem, die Installation vom Betreiber des zuknftigen Bossnodes vornehmen zu lassen und damit zu arbeiten. Allerdings ist man dann im Fall von Fragen und Problemen immer auf die Hilfe Ande- rer angewiesen und luft leicht Gefahr, das immer noch gltige Grundprinzip von FidoNet [siehe S. 3] zu verletzen. Wie man Point-User wird 16 Glossar 2U2 Teil des "YooHoo"-Handshakes, mit dem zwei FidoNet-Systeme einander identifizieren. Der anrufende Node sendet "YooHoo", der antwortende Node schickt "2U2" als Besttigung. Adresse [FidoNet- oder Matrix-Adresse] eindeutige numerische Kenn- zeichnung eines FidoNet-Nodes im Format Zone:Net/Node.Point [siehe S. 3]. aka ["also known as"] eine oder mehrere Alias-FidoNet-Adresse(n) eines Nodes. ARC ursprnglich von System Enhancement Association (SEA) ent- wickeltes Programm zur Kompression und Dekompression von Files; wurde zum Synonym fr auch mit Hilfe anderer Programme komprimierte Files. Nach einem Rechtsstreit zwischen SEA und PKware ("PKarc") im Sommer '88 hat ARC an Sympathie eingebt und wird derzeit kaum mehr verwendet. ARCmail Synonym fr komprimierte Nachrichten-Pakete; ist nicht eindeutig Indikator fr die Bentzung von ARC. Wird neuerdings als compressed mail bezeichnet. Areafix Hilfsprogramm, das der Sysop eines FidoNet-Nodes zur auto- matischen nderung seiner Echomail-Verteilerliste verwenden kann. ASCII American Standard Code for Information Interchange. Standar- disierter 7-Bit-Zeichensatz; definiert die Codierung der Zei- chen 00 hex bis 1F hex, die Ziffern 0 bis 9, die Buchstaben A bis Z bzw. a bis f, Interpunktions- und Sonderzeichen [siehe auch S. 2]. bark file request nach SEAdog-Konvention. BBS Bulletin Board System; hierzulande auch Mailbox genannt. BinkleyTerm sehr populres Mailer-Programm fr PC-/MS-DOS. Auto- ren: Bob Hartman, Vince Perriello und Allan Applegate ("The Binkley Trio"). Aktuelle Version (Stand: Mrz '90): 2.30 bit stream der imaginre Strom, der uns via elektronischer Kommu- nikation ber alle Grenzen und Kontinente hinweg verbindet ("cu on the bitstream"). bossnode eine Mailbox, die Points mit Nachrichten versorgt. busy Besetzt-Zeichen des Telefon, wird vom Modem im Klartext an die Software gemeldet. carrier Trgerfrequenz des Modems, auf die die zu bertragenden Signale moduliert werden. Glossar 17 CBCS Computer Based Conversation System; Bezeichnung von Wynn Wagner III fr seine Opus-Software. ConfMail [the conference mail system] Echomail-Prozessor von Bob Hartman. Features: Import und Export in ARCmail-Form, reply link, automatisches Lschen und Neunumerieren nach einem bestimmten Alter der Messages. connect wird vom Modem an die Software gemeldet, sobald eine Ver- bindung hergestellt ist. continuous mail Erreichbarkeit eines Nodes im gesamten Betriebs- zeitraum. Fido war bis zur Version 11w nur innerhalb bestimm- ter events fr andere Nodes erreichbar. cps characters per second; im Zeitalter von High Speed-Modems ist eine przisere Angabe der effektiven bertragungsgeschwindig- keit durch cps als durch Angabe der Baudrate mglich. crash mail dringende Express-Nachricht, die meistens unkomprimiert direkt, ohne Routing, vom Node des Schreibenden an den Node des Empfngers geschickt ("gecrasht") wird. cu lautmalerisch fr "See you", eine bliche Abschiedsfloskel am Ende von Messages. down Auer-Betrieb-Sein eines Nodes. dox lautmalerisch fr "documentations", die meist jedem Software- paket beiliegende Gebrauchsanleitung ("read the dox"). efficiency Angabe fr die tatschlich erreichte Geschwindigkeit bei Mail- oder File-Transfers. 100% efficiency sind gegeben, wenn (Baudrate geteilt durch 10) und cps identisch sind. EMSI verbessertes Verfahren beim Verbindungsaufbau zweier Fido- Net-Systeme ("Handshake"). Findet derzeit ausschlielich bei FrontDoor 1.99c Anwendung. event Ereignis; in diesem Zusammenhang: geplanter Punkt im tgli- chen Ablauf der Mailer- oder BBS-Software. Mit Hilfe von events wird das "Verhalten" der Mailer-Software gesteuert, z.B. zu welcher Zeit Anrufe durchgefhrt werden, Online-An- rufer im BBS erlaubt sind usw. fake address Pseudo-FidoNet-Adresse, die der sysop des bossnodes fr sein privates Pointnetz vergibt [siehe S. 11]. Fido im ursprnglichen Sinn: der amerikanische Hunde-Archetyp, vergleichbar mit dem "Flocki" unserer Breiten. Tom Jennings verwendet diesen Namen fr seine BBS-Software. Fido Newsletter seit 1984 wchentlich erscheinende elektronische Publikation; Forum fr Soft- und Hardware-Angelegenheiten, In- sider-Humor, philosophische Betrachtungen usw. Wird ab Montag Glossar 18 morgen via FidoNet in den USA verteilt; ist blicherweise Dienstag oder Mittwoch in den FidoNet-Mailboxen verfgbar. file attach "Beilage" einer FidoNet-Message in Form eines Files. file attaches sind nur bei Matrix-Messages mglich, die direkt (nicht geroutet) an den Bestimmungs-Node gesandt werden. FOSSIL Fido/Opus/SEAdog Standard Interface Layer. Einheitliches Software-Interface, ber das PC-/MS-DOS-FidoNet-Programme die serielle Schnittstelle ansprechen [S. 8] FrontDoor DOS-Mailer-Software neuartiger Konzeption. Autor: Joaquim Homrighausen. Derzeitige Version: 1.99c. hold Nachrichten und Files, die fr ein anderes FidoNet-System bestimmt sind, werden nicht weitergeschickt, sondern bis zum nchsten Anruf des Empfngers bereitgehalten. Sie stehen im Hold-Status im Outbound-Subdirectory des Senders. host [zeroth node] zentraler Node eines Networks, erkenntlich an der Nodenummer 0 (z.B. 507/0). Aufgabe des Host-Nodes ist es unter anderem, Nachrichten weiterzuleiten, die aus seinem Net- work stammen oder fr Nodes aus seinem Network bestimmt sind. In der Kombination FidoNet-Node und Point bt der bossnode Host-Funktion aus. HST Jargon-Krzel fr das USRobotics Courier HST-Modem. HST: High Speed Technology, hersteller-eigene Bezeichnung fr Modems mit bertragungsgeschwindigkeiten von 9600 Baud und mehr. Stan- dard-9600-Baud-Modem im FidoNet. ic lautmalerisch fr "I see", "ich verstehe". IFNA International Fido Network Association. Administrative Dach- organisation von FidoNet mit Sitz in Honolulu und St. Louis. kludge Informationen, die von manchen FidoNet-Programmen bentigt werden, sind hinter CTRL-A-Zeichen (^A) direkt im Text der Nachricht versteckt. Diese kludges wurden eingefhrt, weil bestimmte Attribute im ursprnglichen Entwurf der FidoNet- Message-Struktur nicht vorgesehen waren [siehe S. 14]. LoTek low tech [Wynn Wagner III]. Bei Fido und einigen anderen BBS-Programmen mute der Anrufer einige Male "Return" senden ("LoTek whack"), um dem BBS die Feststellung der aktuellen Baudrate zu ermglichen. "Who's LoTek? Not us, boss!" [aus der Opus-Dokumentation]. magic filename symbolischer Filename, der den request nach einen oder mehreren bestimmten Files erlaubt, ohne da der Node bzw. Point, der den file request absetzt, den exakten Filenamen kennen mu (blich z.B. fr Files wie "Nodediff", "Nodelist", "Newsletter"). Glossar 19 mail only Betriebsmodus eines Mailers bzw. einer BBS-Software, in der nur Anrufe von anderen FidoNet-Systemen beantwortet werden (ZMH). Online-Anrufer werden in diesem Betriebsmodus hflich aber bestimmt zurckgewiesen [siehe auch S. 2]. mailer siehe S. 8 matrix von Wynn Wagner III eingefhrte Alternativ-Bezeichnung fr FidoNet, Netzwerk im allgemeinen [siehe S. 6]. message header fixer Bestandteil einer FidoNet-Message. Enthlt die Felder "From:", "To:", "Subject:", Datum, Uhrzeit, Origin- und Destination-Node und diverse Attribute (private, kill/ sent, recv'd, in transit, crash, hold etc.) message thread Kette von sinngem zusammengehrenden Nachrichten mit gemeinsamen Thema oder "Subject:"-Feld ("this is a reply to #23", "see #50", "part of a conversation" usw.) mirror shades verspiegelte Sonnenbrillen; siehe auch nerf bat und S. 6. nerf bat nerf: schaumgummiartiges Material; bat: Baseball-Schl- ger. Nach Wynn Wagner III zusammen mit mirror shades verbind- licher Bestandteil der Ausrstung eines Opus-Sysops [siehe S. 6]. NMH siehe ZMH und S. 2 node Knoten eines Netzwerks, eine einzelne FidoNet-Mailbox. Klein- ster Bestandteil von FidoNet. nodediff Textfile, der spezielle Steueranweisungen fr ein Edi- tier-Programm enthlt. Dieses Programm aktualisiert wchent- lich mit Hilfe der Nodediff-Files die Nodelist. Wird ab Frei- tag nachmittag in komprimierter Form an die FidoNet-Nodes verteilt. Die Extension der Nodediff-Files besteht aus ".A" und zwei Zahlen, mit denen die Woche bezeichnet wird, fr die der jeweilige Nodediff-File gltig ist. nodelist [St. Louis-nodelist] Gesamtverzeichnis aller FidoNet- Nodes der ganzen Welt. Mu normalerweise mit einem speziellen Nodelist-Compiler in ein binres Format gebracht werden, das die Mailer-Software verarbeiten kann. off topic Echomail-Message, die im entsprechenden Message-Area fehl am Platz ist [siehe S. 14]. Ommm Opus Matrix Message Masher; dient zum Routing von komprimier- ten Message-Paketen. Opus BBS-Software fr PC-/MS-DOS. In der Urversion seit 1986 ver- fgbar; wurde von vielen irrtmlich als "Fido-Clone" miver- standen. Derzeit aktuelle Version: 1.10. Wurde ursprnglich von Wynn Wagner III geschrieben. Opus 1.03a brachte durch einen Fehler in der internen Datumsberechnung Ende Februar/ Glossar 20 Anfang Mrz '88 einen Groteil von FidoNet fr drei Tage zum Stillstand. plop pltzliche Unterbrechung einer Modem-Verbindung; meistens be- dingt durch Leitungsstrungen oder Software-Probleme. Moderne Mailer-Software kann nach einem unterbrochenen File-Transfer an der Abbruchstelle wieder "aufsetzen" und den verbleibenden Rest der noch zu bertragenden Files senden. Pointnet Liste aller sterreichischen Points im Nodelist-Format. Wird von 2:310/11.0 verwaltet und wchentlich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an die meisten sterreichischen Nodes verteilt [siehe S. 12]. poll Anruf, der von einem FidoNet-System gettigt wird, auch wenn momentan keine Nachrichten oder Files zu senden sind. b- licherweise "pollt" der Point den Bossnode in regelmigen Ab- stnden, um fr ihn bereitliegende neue Nachrichten abzuholen. Bei automatisch ("unattended") arbeitenden FidoNet-Systemen werden polls zu bestimmten Zeitpunkten meistens ber events gesteuert. QuickBBS-Message-Format vom QuickBBS-Schpfer Adam Hudson entwor- fenes, datenbank-hnliches Message-Format. Vorteile: wesent- lich rascherer Zugriff auf einzelne Messages; wirtschaft- licherer Umgang mit dem Harddisk-Speicherplatz. Gegensatz: original *.MSG-Message-Format (Tom Jennings): jede Message wird als einzelner DOS-File abgespeichert. quote Antwort auf eine bestimmte Message, die einen Teil der Ori- ginal-Message in zitierter Form enthlt. "Quote lines" sind meistens durch das Zeichen ">" am Zeilenbeginn gekennzeichnet [siehe S. 13]. reply link Wiederherstellen der Verweise und Bezge innerhalb eines Message-Areas; wird vom Mail-Prozessor meistens unmit- telbar nach dem Importieren ("toss") neuer Echomail-Messages durchgefhrt. Erkenntlich an Anmerkungen wie "this is a reply to #23", "see #50", "part of a conversation" usw., die im Message Header bzw. am Ende der Message eingefgt werden. request [file request] Anfordern bestimmter Files von einem ande- ren FidoNet-System. Gegensatz: manueller Download im FidoNet- BBS. routing Festlegung des Weges, den Nachrichten von einem FidoNet- System auf den Weg in ein anderes FidoNet-System nehmen. b- licherweise werden Nachrichten an einen Node eines Netzwerkes an dessen host geschickt, der sie dann innerhalb seines Netzes weiterleitet. Kriterien fr routing sind z.B. Baudraten, Tele- fonkosten usw. RTFM read the fucking manual; Standardantwort auf eine Frage, die durch Lesen der Programm-Dokumentation zu beantworten ist. Glossar 21 SEAdog Mailer-Software von System Enhancements Association; erstes continuous mail-fhiges FidoNet-Paket. SEAlink von System Enhancements Association modifizierte XModem- Version. snail mail ["Schneckenpost"] Jargonbezeichnung fr eine Zusendung auf dem normalen Postweg. sysop Betreiber einer Mailbox im allgemeinen, hier: eines Fido- Net-Systems (BBS oder Point). user Online-Anrufer eines BBS. Als Wortspiel in Anlehnung an "looser" oft auch als "luser" bezeichnet. vierdimensionale Adresse vollstndige FidoNet-Adresse im Format Zone:Net/Node.Point. Gegensatz: fake address ("fake" deshalb, weil fr Point-Systeme eine Pseudo-Netznummer vergeben wird). WaZoo [WaZoo session] "Warp Zillion Opus Overdrive"; Bezeichnung fr eine Verbindung zweier FidoNet-Systeme nach Opus-Stil. XModem sehr weit verbreitetes File Transfer-Protokoll von Ward Christiansen. YooHoo wird vom anrufenden FidoNet-System als Beginn des Hand- shakes gesendet. Das angerufene System antwortet mit "2U2". ZedZap Wynn Wagner III-eigene Bezeichnung fr eine WaZoo-Session, in der mit ZModem-Protokoll ARCmail und Files ausgetauscht werden. ZMH Zone Mailing Hour; frher: National Mailing Hour (NMH). Zeit- spanne in der Nacht, in der FidoNet-Systeme nicht fr Online- Anrufer erreichbar sind, sondern ausschlielich untereinander Nachrichten austauschen. In Europa: 3:30 Uhr bis 4:30 Uhr; whrend der Sommerzeit eine Stunde spter [siehe S. 2]. ZModem sehr leistungsfhiges und effizientes File Transfer-Proto- koll von Chuck Forsberg (Omen Technologies). Durch plop unter- brochene ZModem-Transfers knnen an der "Bruchstelle" ohne Datenverlust bei neuerlichem Anruf fortgesetzt werden. Wurde erstmals von Wynn Wagner III in der Opus-Software verwendet. ZOOmail Nachrichtenpakete, die mit dem Komprimierprogramm "Zoo" [siehe S. 8] gepackt wurden. zonegate FidoNet-Node, der zentral alle Matrix-Messages einer FidoNet-Zone mit dem zonegate einer anderen FidoNet-Zone aus- tauscht. Glossar 22 Anmerkungen Ich ersuche alle Leser dieser Seiten um Entschuldigung, sollte ich das eine oder das andere Themengebiet ihrer Meinung nach nicht aus- fhrlich genug oder fehlerhaft behandelt haben. Fr jeden diesbezg- lichen Hinweis bin ich dankbar. FidoNet-Software und FidoNet-Adressen ndern sich unter Um- stnden sehr schnell. Die in den diversen Beispielen angefhrten Software-Versionen bzw. FidoNet-Adressen sind eventuell zum Zeit- punkt, da dieser Text gelesen wird, nicht mehr aktuell. Ich ersuche auch hier um Nachsicht. Besten Dank fr ihre Tips, Hinweise und Zusammenarbeit an Erich Jeckl (310/12.5), Johannes Hrhan (310/10), Martin Laubach (310/3.14), Max Hantsch (310/3.24), Sebastian Scala (316/4), Werner Illsinger (310/1) und Werner Schlagnitweit (310/3). Ich danke Dieter Soltau (507/1) fr die Publikation dieses Textes in der ersten Aus- gabe eines deutschsprachigen "Fido Newsletters" und Manfred Recla (310/12) fr die Verteilung in die Schweiz. Dieser Text darf in jeder Form publiziert und vertrieben wer- den, unter der einen Bedingung, da damit kein finanzieller Gewinn gemacht wird; Entschdigungen fr Druck, Papier und Versand ausge- nommen. Sollten im Text selbst nderungen vorgenommen werden, er- suche ich darum, sie eindeutig zu kennzeichnen. Bei Verffentlichung in einem Print-Medium wre ich fr Namensnennung, Belegexemplar und Honorar-Vorschlag sehr dankbar. Werner Berghofer FidoNet 2:310/11.100 The exile Postanschrift: A-1020 Wien, Volkertplatz 8/12 Wien, 22. Mrz 1990 Anmerkungen 23 Index A Editor 2, 8, 10, 13, 14 Adress-Format 4 efficiency 18 Aka 4 Englischkenntnisse 16 Alias-Adresse 4 Europa 3 Allan Applegate 17 event 18, 21 AlterNet 3 Amiga 7 F Another Node 4 Fido 18 ARC 17 Fido Newsletter 18 ARCmail 17 FidoNet 3 Area 5, 8 FidoNet-Adresse 4, 10 ASCII 8, 17 FidoNet-Mail 6 Atari 7 FidoNet-Software 6, 7, 8 Attribute 20 FidoNet-Topologie 3 Australien 3 Fight-O-Net 3 file attach 19 B file request 21 Baudrate 18 flame 15 Bezirk 3 Form 13 Binkley Trio 17 forward 8 BinkleyTerm 8, 17 FOSSIL 8, 19 Bob Hartman 17, 18 FrontDoor 8, 19 bossnode 11, 16, 17 Bundesland 3 G busy 17 Grafikzeichen 13 Grundprinzip 3, 16 C carbon copy 8 H carrier 17 Harddisk 7 CBCS 18 Hayes-AT-Befehlssatz 7 compressed mail 17 Hongkong 3 Computer Based Conversation System 6, 18 I ConfMail 8 IFNA 19 connect 18 inbound 8 continuous mail 18 Installation 11, 16 coordinator 3 cps 18 J crash mail 18 Jeff Rush 5 CTRL-A-Zeichen 14 Joaquim Homrighausen 19 Cyberpunk 6 K D kludges 14, 19 dashes 10 komprimieren 5, 8, 20 DEC Rainbow 3 Konferenz-Namen 6 Detailfragen 16 Kontinent 3 Dokumentation 21 Kultur 13, 14 dox 18 L E Land 3 Echomail 5, 6, 10, 11, 13 LHarc 8 Echomail-Message 10 LoTek whack 19 Index 24 Low Level-Treiber 8 Rechtschreibfehler 14 Region 3 M Region-Nummern 4 Macintosh 7 replies 13 magic filename 19 reply link 8, 21 Mail Only-Node 2 request 21 Mail-Prozessor 8, 10, 11 Return 13 Mailer 8 routing 21 maint 8 Rudolf Stricker 4 Matrix-Adresse 3 Matrix-Mail 6, 14 S Max Headroom 6 Sachgebiet 5, 14 mirror shades 6, 20 scan 8, 11 move 8 Schnittstelle 8 MsgEd 8 SEA 17 SEAdog 22 N SEAlink 22 National Mailing Hour 2, 22 SEEN-BY line 10 nerf bat 6, 20 Sirius 8 Network 3 snail mail 16, 22 Network-Nummern 4 Sommerzeit 22 NMH 20, 22 Sonderzeichen 10, 13, 14 Node 3 Staat 3 nodediff 5, 20 Subdirectories 8 nodelist 5, 20 Subdirectory-Namen 6 Nodelist-Compiler 20 Subject 8, 14, 20 Sdafrika 3 O Sdamerika 3 Ommm 20 Online-Anrufer 2, 20, 22 T OpEd 8 tear line 10 Opus 6, 20 Tippfehler 14 origin line 10 Tom Jennings 3, 18 sterreich 4, 13 toss 8, 11 outbound 9, 19 TosScan 8 P U Pak 8 Umlaute 13 PKpak/PKunpak 8 Unhflichkeit 13 PKware 17 Unix 7 PKzip/PKunzip 8 Unleserlich 13 plop 21 USA 3 Point-User 2, 16 USRobotics Courier HST 19 Pointnet 11, 21 poll 21 V private Nachrichten 6, 14 Vince Perriello 17 Protokoll 3, 22 Pseudo-Adresse 11 W Ward Christiansen 22 Q WaZoo 8, 22 Qmail 8 Wut 15 quote line 13, 21 Wynn Wagner III 6, 18, 20, 22 quotes 13 Z R Zeichensatz 13 Rechner-spezifisch 10 zeroth node 19 Index 25 ZMH 20, 22 Zone-Nummern 3 ZModem 22 zonegate 22 Zone 3, 4 Zoo 8 Zone Mailing Hour 2, 22 Index 26